Urban Vinyl Toys

Urban Vinyl (auch Designer Toys oder Art Toy) sind von Künstlern gestaltete Kunststofffiguren. Im Unterschied zu den ähnlichen Action-Figuren (wie z. B. G.I. Joe oder Big Jim) oder dreidimensionalen Nachbildungen von Comicfiguren stehen Art Toys ausschließlich für sich selbst. Oft kommt es zu surrealen Details und starken Überzeichnungen, die so den Nerv der aktuellen Popkultur treffen. Auch die Bezeichnung „Designer Toy“ steht grundsätzlich für Urban Vinyl, fasst aber noch Figuren aus anderen Materialien mit ein, vor allem den Designer Plüsch.

Die oft in Kleinserien hergestellten Designer Toys sind meist limitiert und nummeriert. Sie vereinen Elemente von Spielzeugen, Skulpturen, Comics und Popkultur zu einem eigenständigen Kunstwerk. Stets steht der Künstler im Vordergrund. Die sehr aufwendig produzierten Figuren sind mit ihrem Kleinseriencharakter etwa vergleichbar mit Originalkunstdrucken. Inzwischen sind auch schon Plagiate bekannter (und teurer) Designer Toys aufgetaucht.

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Mitte der 1990er Jahre gestaltete der Designer Michael Lau die Serie The Gardener und stellte die insgesamt 101 Figuren in einer Hongkonger Galerie aus. Weitere Ausstellungen, Plattencover und die Teilnahme am Toycon 1996 (zusammen mit Eric So) ließen das Interesse an Urban Vinyl rasch zunehmen. Reizvoll an der Designer-Toy-Szene ist das Spektrum, in dem sich das künstlerische Schaffen abspielt. Von „klassischen“ Künstlern wie Tim Biskup oder Gary Baseman bis zu Street-Art-Künstlern (z. B. erschien kürzlich der Lad der London Police als Designer Toy) reicht die Bandbreite. Selbstverständlich können hieraus auch Spannungen innerhalb der Szene zwischen künstlerischen Ansprüchen und Kommerz entstehen.

Einige der bedeutendsten Vertreter sind Michael Lau (The Gardener), Gary Baseman (Dumb Luck), Tim Biskup (Yeti Squad), Sun-Min Kim und David Horvath (Ugly Dolls), Frank Kozik (Smorkin’ Labbit) und Touma (Knuckle Bear), Tokidoki.

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Die Toy-Serie Dunny von kidrobot gab eine Art Hasen-Grundform vor, die dann von namhaften Künstlern gestaltet wurde und in unterschiedlichen Auflagen produziert wurde. Die Dunnys waren ein sehr großer Erfolg – neben inzwischen fünf regulären 3-inch-Serien und acht Spezial-Serien gibt es auch sogenannte 8-inch Mod-Dunnys von diversen Künstlern, die in Serie produziert wurden. Weitere namhafte Serien nach demselben Prinzip sind Kubicks, Qees, MAD*L, Stereotypes und Trexi. Inzwischen werden direkt weiße Grundfiguren zur eigenen Ausgestaltung angeboten, die erste derartige „Blank“-Figur war der Munny.

 

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Der wirtschaftliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Ab 2002 entstanden spezialisierte Onlineshops wie Kidrobot und Critterbox in den USA oder Büro Discount und Urbancity.ch in der Schweiz. Da die Nachfrage bei einigen Figuren weit größer war als das Angebot, kam es zu zum Teil gewaltigen Wertsteigerungen von Figuren, die auch Spekulationskäufe und einen regen zweiten Markt nach sich zogen. Aber auch Firmen wurden auf das Phänomen aufmerksam. So engagierte Sony Michael Lau mehrfach für Arbeiten, und inzwischen entstehen immer wieder Gratwanderungen zwischen Kunst- und Konsumprodukten, teils direkt als Produkt oder in Werbekampagnen.

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