Mini-Steuern auf Maxi-Gewinne

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Mini-Steuern auf Maxi-Gewinne

Großkonzerne treiben die Steuervermeidung auf die Spitze. Der Schaden für den Staat ist enorm. Ein Extrembeispiel ist sicher der Apple-Konzern, der dem deutschen Fiskus nur Peanuts überweist. N24 berichtete…

 

Deutsche Konzerne schleusen einer Studie zufolge Gewinne in Milliardenhöhe am Fiskus vorbei. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) errechnete eine Lücke von etwa 92 Milliarden Euro zwischen den nachgewiesenen Gewinnen der Unternehmen und den steuerlich erfassten Profiten nach den jüngsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2008. „Sollte unsere Schätzung stimmen, zahlten die deutschen Unternehmen zwischen 2001 und 2008 nur etwa 21 Prozent Steuern auf ihre Gewinne – und damit deutlich weniger als vom Gesetzgeber vorgesehen“, sagte DIW-Steuerexperte Stefan Bach. Kritik an dieser Praxis kam von der Opposition. „Unternehmen rechnen sich künstlich arm“, twitterte der Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin. Auch dem DIW zufolge ist das hohe Niveau von steuerlichen Verlusten auffällig. 2007 seien die Verlustvorträge der Unternehmen aus der Körperschaftssteuer auf 568 Milliarden Euro gestiegen.

 

Apple zahlt fast nichts

Nach einem Bericht des ZDF-Magazins „Frontal 21“ spart allein der US-Konzern Apple hierzulande etwa 245 Millionen Euro im Jahr. Das soll durch ein kompliziertes Geflecht aus vielfach im Ausland angesiedelten Firmen gelingen. Das Magazin beruft sich auf Schätzungen von Analysten, wonach Apple mit seinen in Deutschland verkauften Produkten rund eine Milliarde Euro Gewinn gemacht haben soll.

Wenn darauf 25 Prozent Unternehmenssteuer veranschlagt würden, „dann kommen wir in Deutschland auf ein Steuersoll von 250 Millionen Euro“, sagt Markus Meinzer von Tax Justice Network, einer Nichtregierungsorganisation, dem Sender. „Wenn wir das vergleichen mit den fünf Millionen Euro, die Apple tatsächlich bezahlt hat, sieht man, dass es hier eine Steuerlücke von 245 Millionen Euro gibt.“ Von dem Konzern war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht zu erhalten.

 

Finanzämter zu schlecht aufgestellt

Dem DIW zufolge nutzen Unternehmen mehrere Möglichkeiten zum Steuersparen. „Sie können zum Beispiel Gewinne ins Ausland oder private Ausgaben in den Betrieb verlagern“, sagte Bach. Auch gebe es in Deutschland ein Problem mit der Finanzverwaltung. „Aufgrund einer zu dünnen Personaldecke und der Komplexität der Materie scheinen die Finanzämter nur bedingt in der Lage zu sein, die Steuerbemessungsgrundlage effektiv festzusetzen“, sagte Bach. Die einzelnen Länder hätten zudem wenige Anreize, mehr Unternehmenssteuern einzunehmen, weil ihnen das im Länderfinanzausgleich angerechnet werde….

 

 

 

(Quelle:http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/2911800/mini-steuern-auf-maxi-gewinne.html)

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