Der Staat bestimmt, was du essen darfst

Der Staat bestimmt, was du essen darfst

 

Der Staat bestimmt, was du essen darfst

 

Du denkst, du lebst in einem freien Land und hast die freie Wahl, genau das zu essen, was dir gut tut und dir am besten schmeckt. Aber das ist falsch.  

Was in Deutschland in den Supermarktregalen liegen darf, unterliegt festen Vorschriften. Angeblich gelten diese Vorschriften zu unserem eigenen Schutz. Aber die Wahrheit sieht etwas anders aus: Durch die Lobby der Agrarindustrie stark beeinflusst, führt die Europäische Union einen Katalog, in dem genau festgelegt wird, was im Handel verkauft werden darf, und was nicht.

 

abei geht es zu einem großen Teil darum, dass die großen Agrarkonzerne versuchen, sich mit Patenten und Rechten ihre Kontrolle über die Märkte zu sichern, erzählt Carlo Polland—ein Kleinbauer, der sich auf seinem Hof außerhalb Berlins auf die Erhaltung alter und seltener Gemüsesorten spezialisiert hat.

Es ist nicht so, als ob Bauern nicht anbauen dürften, was sie wollten. Doch wenn sie ihre Gemüse und Früchte später offiziell im Handel verkaufen wollen, müssen sie sich strikt an die Regeln halten, ansonsten finden sie keine Abnehmer. Also, was hilft einem die Freiheit, anbauen zu können, was man möchte, „man muss ja, um zu überleben, auch sehen, dass man damit Geld verdient“, erklärt Carlo. Er darf seine Produkte zwar im Direktverkauf auch Restaurants und Endverbrauchern anbieten—doch damit seinen Unterhalt zu bestreiten, ist nicht leicht.

Wir Konsumenten sind in diesem Spiel aber nicht nur Opfer. Ursprung und Qualität scheinen deutschen Endverbrauchern nämlich nicht so wichtig zu sein: Das Hauptkriterium in Sachen Lebensmittel ist „Hauptsache billig!“. Während wir heute im Schnitt nur noch 14 Prozent unseres Einkommens für Ernährung ausgeben, waren es 1950 noch 45 Prozent. Gleichzeitig konsumieren wir heute soviel Fleisch pro Woche wie die meisten Menschen 1950 im ganzen Monat nicht. Ob dafür nun der Handel, die Verbraucher, oder alle zusammen verantwortlich sind, lässt sich nur schwer feststellen. Fakt ist, dass der Discountwahn in unserem Land und der damit verbundene Verlust an Qualitätsbewusstsein und Esskultur eine starke Rolle in der momentanen Entwicklung spielen.

Aber wir sollten an dieser Stelle erstmal etwas weiter ausholen und erklären, worin das eigentliche Problem bei der beschriebenen Entwicklung besteht. Denn man könnte ja auch die Überlegung anstellen, dass es letztendlich egal ist, welche Gemüsesorten auf unseren Tellern landen, solange nur sichergestellt ist, dass wir von allen Gemüse- und Obstsorten genug bekommen. Doch Tomate ist nicht immer gleich Tomate und Apfel nicht gleich Apfel.

 

Zum Beispiel: Damit Winzer ihren Weinen das höchste Qualitätslabel „Grand Cru“ geben dürfen, erfüllen sie einige selbst auferlegte Kriterien. Ein interessanter Punkt ist, dass sie auf ihren Äckern nicht über einer bestimmten Menge an Trauben ernten dürfen. Dies wird nicht etwa getan, um die Menge dieser edlen Tropfen künstlich zu verknappen. Der Grund ist, dass die Qualität der einzelnen Früchte steigt, wenn die Pflanze die ihr verfügbaren Nährstoffe und Mineralien aus dem Boden auf weniger Früchte verteilen muss. Deshalb werden von den Rebstöcken schon im frühen Stadium ein Teil der noch grünen Trauben entfernt.

Im Obstanbau kennt man dieses Phänomen ebenfalls. Unter Bauern ist bekannt, dass an alten Bäumen zwar weniger Früchte wachsen, dafür deren Qualität aber um so höher ist. Auch gibt es Sorten von Obst und Gemüse, die grundsätzlich weniger Ertrag bringen als andere, aber dafür oftmals ganz besondere Eigenheiten in Geschmack und Nährstoffgehalt haben. Dies sind zumeist alte Sorten und genau diese sind es, welche uns—wenn es nach der europäischen Saatgutindustrie ginge—zunehmend vorenthalten werden sollen.

 

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