Der Pfarrersohn Gentleman und sein Pseudo-Reggae

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Der Pfarrersohn Gentleman und sein Pseudo-Reggae

Wenn Tilmann Otto, alias Gentleman, singt, kommt immer einmal wieder der Pfarrersohn durch. Auf „New Day Dawn“ mischt er wieder Englisch und Patois und erfindet die Musikrichtung: Eurotrash-Reggae.

 

Als Europäer afrikanische Sklaven im 17. Jahrhundert nach Jamaika verschleppten, gab es keine Integrations- und Sprachkurse. Die Sklaven schnappten das Englisch ihrer Besitzer auf und verbanden es mit den Sprachen ihrer Herkunftsländer. So entstand ein Pidgin-Englisch, das mit der Zeit zu einer einheitlichen Sprache mit einer eigenen, vereinfachten Grammatik wurde.

Heute nennt man diese Sprache Patois. So würde ein Jamaikaner, der erzählen will, dass der jamaikanischstämmige Lennox Lewis Witali Klitschko verprügelt hat, sagen: „Lennox Lewis nearly drop hout im yay!“

Während Reggae-Superstar Bob Marley noch größtenteils im international verständlichen Englisch seine Hits sang, gingen jamaikanische Künstler der jüngeren Zeit dazu über, ihre Texte auf Patois zu singen.

 

 

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Als ob ein Rasta Shantys singt

Tilmann „Gentleman“ Otto, ein Pfarrersohn aus Osnabrück, hat versucht, sich diese Misch-Sprache zu Eigen zu machen und jetzt mit „New Day Dawn“ sein fünftes Album rausgebracht. Ottos letztes Album „Diversity“ behauptete sich immerhin auf Platz 1 der deutschen Charts.

„New Day Dawn“ ist sehr poppig geworden, mit pseudo-gesellschaftskritischen Texten durchsetzt. Das Patois des 37-Jährigen ist ein Alibi-Patois. Es ist in etwa so, wie wenn ein jamaikanischer Rasta ostfriesische Shantys singen würde – irgendwas passt nicht so ganz….

 

(QUELLE: Zum weiterlesen hier Klicken)

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