Dancehall-Paten hinter Gittern

Dancehall-Paten hinter Gittern

Dancehall-Paten hinter Gittern

 

Major Lazer und M.I.A haben den Dancehall-Reggae aus dem Ghetto auf die Dancefloors der ganzen Welt gebracht. Aber in ihrer Heimat sind düstere Zeiten für die jamaikanische Musik angebrochen.

Nach Jah Cure, dem 1998 acht Jahre Haft wegen Vergewaltigung aufgebrummt wurden, und Buju Banton, der 2011 zehn Jahre wegen Drogenhandels bekam, muss jetzt Dancehall-Schwergewicht Vybz Kartel hinter schwedische Gardinen – lebenslänglich. Am 3. April d. J. wurde der 38-jährige Sänger und Unternehmer für den Mord an einem seiner Geschäftspartner verurteilt. Laut Urteil ist eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung frühestens nach 35 Jahren Haft möglich.

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Der stark mediatisierte Prozess – mit 65 Tagen der längste in der Geschichte Jamaikas – spielte sich in einer besonders angespannten Atmosphäre ab: Nur ein beeindruckendes Polizeiaufgebot konnte die aufgebrachten „Gazas“ in Schach halten. Diese nach dem Herkunftsviertel von Vybz Kartel benannte Gang gerät seit Jahren immer wieder heftig mit der feindlichen Gang der „Gullys“ um den Dancehall-Künstler Mavado aus dem Ghetto „Gullyside“ aneinander. Die Konflikte spitzten sich so sehr zu, dass der jamaikanische Ministerpräsident 2009 die beiden Dancehall-Stars zu sich rief und an sie appellierte, dem „musikalischen Bürgerkrieg“ ein Ende zu setzen.


Mit Vybz Kartel kam nicht nur ein prominenter Sänger hinter Gitter. Der Fall ist symbolisch dafür, wie schwierig es in Jamaika ist, dem Ghetto zu entkommen.


>> Reportage der Tageszeitung „Jamaica Gleaner’s“: Spannungen vor Gericht am Tag des Urteils

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