Celo & Abdi – Diaspora

Bandgeschichte

Celo (bürgerlich Erol Huseinćehajić, * 15. Januar 1982 in Frankfurt am Main) ist Sohn bosnischer Einwanderer. Er hat das Fachabitur absolviert. Danach ging er verschiedenen Nebenjobs nach, unter anderem war er in einem Callcenter beschäftigt, wo er Abdi kennenlernte. 2006 begann Celo (Bosnisch für Glatzkopf) eigene Raptexte zu verfassen, bis er im Jahre 2009 gemeinsam mit Abdi die Arbeit am Mietwagentape aufnahm.

Abdi (bürgerlich Abderrahim el Ommali, * 7. August 1987 in Frankfurt am Main) ist ein Sohn marokkanischer Einwanderer. Bereits 2003 begann er – inspiriert durch amerikanische Rapper wie Eazy-E, Tupac Shakur oder Mobb Deep – selbst Raptexte zu verfassen, die er auch auf regionalen Rapbattles vortrug.

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2008 lernten sich beide bei der gemeinsamen Tätigkeit als Call-Center Angestellte kennen und veröffentlichten im Jahre 2010 das kostenlose Mixtape Mietwagentape im Internet. Das Mietwagentape, welches zum Juice Homegrown Tape des Monats und schließlich dann zum Tape Des Jahres gewählt wurde, war aber bei Weitem keine Eintagsfliege. Die positiven Resonanzen führten zu einer überregionalen Bekanntheit sowie einem Plattenvertrag beim Label Azzlackz des Offenbacher Rappers Haftbefehl. 2012 erschien ihr erstes Album Hinterhofjargon, welches Platz 8 der deutschen Album-Charts belegen konnte. Ende Juni 2014 folgte das zweite Album Akupunktur, mit welchem sie in die Top 3 der Albumcharts einsteigen konnten. Ihr drittes Album Bonchance erschien am 12. Juni 2015 und landete auf Platz 8 der Deutschen Album Charts.

2014 hatten die beiden Rapper einen Gastauftritt als Autohändler in der deutschen Komödie 3 Türken und ein Baby.

Eigenes Label

Die beiden Rapper sind zwar beim Label Azzlackz des Rappers Haftbefehl unter Vertrag, trotzdem besitzen sie ebenfalls ein eigenes Label, welches den Namen 385ideal trägt. Neben dem ukrainischstämmigen Rapper Olexesh und seit 2015 dem Stuttgarter Rapper Nimo gehört auch der als ehemaliger Teil von Azads Crew „Warheit“ bekannte Rapper „Chaker“ zum Roster des Labels. Chaker war zuvor bei Azads Label Bozz Music unter Vertrag.

Kontroverse

Zusammen mit ihrem Labelchef Haftbefehl wurden Celo und Abdi in der Zeitung Die Welt kritisiert, weil sie „antiimperialistische Symbolik mit Nazi-Koketterien“ verbunden hätten. Zudem sei Antisemitismus eminent vorhanden, der sich hinter einer antizionistischen Selbstdarstellung verberge. Sie erklärten sich beispielsweise solidarisch mit Palästina und lassen in einem Lied „Antisemitismus im Fanblock von Feyenoord“ hochleben. Auch wurde ihr erstes Album beispielsweise mit der Abkürzung HJ beworben. Diese Abkürzung steht gemeinhin für Hitlerjugend. Celo bezeichnete die Vorwürfe des Rechtsradikalismus in einem Interview als „Quatsch“. Kritik an Israel würde sich auf den Staat beschränken und nicht auf eine Glaubensrichtung ausgedehnt. Vielmehr hätten seiner Meinung nach „sowohl Israelis und Palästinenser das Recht auf einen eigenen Staat“. Problematisch ist auch der Text zu La Revolution, in dem Celo und Abdi die Textzeilen „Ich bin am Kiffen und ziel auf Abgeordnete / mit der Pumpgun und fordere Freiheit für Akhis in Falastin / Bundeswehrtruppen sollen aus Bagdad abziehn“ rappen. Als Rechtfertigung gaben sie an, dass man gerne mit Klischees spiele und „den einen oder anderen derben Spruch darüber“ machen würde, man im Grunde aber in Frankfurt „weltoffener und multikultureller“ als beispielsweise in Berlin sei.

Stil

Charakteristisch sind Schilderungen aus dem Frankfurter bzw. europäischen Kriminellenmilieu, so werden beispielsweise Drogendeals oder Produktionsprozesse zur Rauschgiftherstellung beschrieben. Des Weiteren verwenden sie zahlreiche Lehnwörter aus Fremdsprachen, vorzugsweise aus dem Arabischen, Kurdischen, Jugoslawischen, Türkischen, Französischen, Albanischen oder Spanischen. Außerdem sind beide sehr fußballinteressiert, weshalb häufig Referenzen zu Frankfurter Fußballspielern wie Aymen Barkok oder Emre Can in ihren Raptexten zu finden sind.

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