Battlefield 4

Bessere Grafik, mehr Freiheit, mehr Abwechs­lung, mehr Emotionen: Der Entwickler Dice ver­spricht uns ein neues Battlefield-Gefühl. Aber erst mal nur für den Singleplayer-Teil.

 

So lang ist’s noch gar nicht her: Das letzte Battlefield erschien Ende 2011, Battlefield 4 soll schon Ende 2013 auf den Markt kommen. Schon – das Wort liest sich angesichts der Veröffentlichungspolitik von Call of Duty wie Hohn, Immerhin haut Activision neue Ableger der langlebigen Shooter-Marke im Jahrestakt raus. Aber für die ur­sprüngliche Battlefield-Serie, beginnend mit Battlefield 1942 (2002, nur für den PC), ist ein Zweijahresschritt eher ungewöhnlich. Bisher lagen stets mindestens drei Jahre zwischen den Hauptspielen, Batt­lefield 2 (wurde für Konsolen angepasst und als Battlefield 2: Modern Combat veröffentlicht) und Battlefield 3 trennten gar sechs. Gefühls­mäßig sind wir sowieso noch lange nicht reif für einen weiteren Teil. Battlefield 3 nebst DLC-Paketen füllt Nachmittage, Abende, Nächte nach wie vor vortrefflich, trotz Verbesserungspotenzial. Umso neu­gieriger machen wir uns auf den Weg nach Stockholm, um uns von Entwickler Dice Battlefield 4 zeigen zu lassen.

 

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Ein Stück von Call of Duty

»Unsere Kampagne hatte nicht das typische Battlefield-Gefühl«, sagt der Entwickler Dice zu Beginn der Präsentation selbstkritisch über Battlefield 3. Man geht also den Weg, den man schon beim Vor­gänger beschritt: Zunächst wird der Singleplayer-Modus vorgestellt. Wir wollen wissen, warum. »Es ist immer leichter, einen Ausschnitt aus der Singleplayer-Kampagne bei einem Event zu zeigen. Die Stär­ken des Mehrspieler-Modus auf der Bühne rüberzubringen, fällt hin­gegen sehr schwer«, erklärt Tobias Dahl, Producer der Solo-Kampa­gne. Innerlich widersprechen wir und ahnen, dass die Motivation hinter diesem Schritt eine andere ist. Dice und der Publisher Elec­tronic Arts wollen zeigen, dass nicht nur Infinity Ward und Treyarch für fetzige Singleplayer-Action sorgen können. Man will ein weiteres Stück vom Erfolgskuchen der Call of Duty-Serie abhaben. Eben jenes Stück, das die Solospieler backen. Man darf also gespannt sein, was Dice auf Lager hat. Es muss ja besser sein als in Battlefield 3.

 

 

Mit Bonnie um die Wette schreien

Die Einzelspieler-Kampagne von Battlefield 4 beginnt mit dem Prolog namens »Fishing in Baku«. Unter Wasser. Nicht aber in einem U- Boot, sondern in einem auf den Grund des Kaspischen Meeres sin­kenden Auto. Darin gefangen die vierköpfige Spezialeinheit »Tombs­tone«. Die Männer schreien um die Wette. Weil ihnen demnächst die Luft ausgeht. Weil durch den steigenden Wasserdruck immer mehr Risse in den Fenstern entstehen. Vielleicht auch, weil die US-Solda- ten nicht zu den Klängen von Bonnie Tylers »Total Eclipse of the Heart« sterben wollen, das gerade aus dem Autoradio plärrt. Und weil Recker (der Spielercharakter) gerade von seinem schwer ver­letzten Vorgesetzten Dunn den Befehl erhalten hat, ein Fenster des Wagens einzuschießen. Ein Plan, den die beiden anderen Soldaten Irish und Pac nicht besonders gelungen finden. Die beklemmende Mischung aus panischem Geschrei, ächzendem Metall und dem Ge­sang von Bonnie Tyler verstummt erst, als Recker Dunns Revolver nimmt und abdrückt. Das Bild wird plötzlich schwarz, wir springen in die nahe Vergangenheit. Szenenwechsel.

 

 

Das Wasser auf der Treppe

Knapp 14 Minuten vorher, so verrät uns ein Timecode, schleicht Re­cker mit einem Sturmgewehr im Anschlag durch eine mit beeindru­ckenden Licht- und Partikeleffekten dekorierte Schulruine in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan. Grafisch erinnert die auf einem High-End-PC gezeigte Szene stark an Battlefield 3, wirkt durch im Wind wehende Vorhänge und extra viel aufgewirbelte Papierfetzen aber noch einen Tick echter. Besonders begeistert uns, wie Reckers Schritte das in einem Gang stehende, knöchelhohe Wasser sanft über die unterste Stufe einer Treppe drücken. Ein winziges Detail, aber stellvertretend für die grafische Qualität des Spiels. Dennoch japsen wir nicht mehr vor Begeisterung wie noch bei den ersten Sze­nen aus Battlefield 3, die optischen Unterschiede zwischen der darin genutzten Frostbite Engine 2.0 und der im vierten Teil werkelnden Version 3.0 sind zu marginal. Klingt negativ? Soll’s aber gar nicht, sondern unterstreicht nur das ohnehin sehr hohe optische Niveau. Wobei wir natürlich auch wissen, dass Grafik nicht alles ist. Es darf selbst in einem Battlefield ruhig auch um innere Werte gehen…

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