Cyberpunk 2077

Heißer Trailer, nix dahinter? Von wegen! Wir haben mit den Entwicklern von Cyberpunk 2077 gesprochen und enthüllen exklusive Details über die Story und die großartige Spielwelt. Bio­ware kann sich schon mal warm anziehen.

 

Die azurblauen Augen strahlen, die braunen Haare sind perfekt gestylt und das Make-up sitzt. Als die Kamera das leicht glitzernde Rouge auf den Wangen der Frau einfängt, denken wir nicht an eine Massenmörderin. Aber sie ist umgeben von reglosen Körpern mit aufgeschlitzten Kehlen und klaffenden Bauchwunden. AV-Cruiser kreisen über der blutigen Szene, schwer bewaffnete Spezialeinheiten bringen sich in Stellung. Wie konnte das bloß passieren? Die junge Frau wollte doch nur schön und berühmt sein. Sie hat doch nur eine BD eingelegt, um ihr Leben für ein paar Momente zu versüßen. Eine BD? Eine Blu-ray-Disc? Nein, die sind im Jahr 2077 längst Schnee von gestern. Das Unterhaltungsmedium der Zukunft heißt »Brain Dance« –    ein Chip, der sich in das neuronale Nervensystem einklinkt und den Benutzer in eine Fantasiewelt entführt. Einmal ein Bilderbuch-Held sein, der seine Traumfrau aus einem Flammeninferno rettet, damit die sich prompt in ihn verliebt? Bitte die entsprechende BD einlegen. Mit Haien tauchen, ohne sich nass zu machen? Bitte 79 E-Dollar über­weisen.

 

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Eine Pen-&-Paper-Welt von fragiler Schönheit

Das Szenario von Cyberpunk 2077 – die Stadt Night City – könnte zwiespältiger nicht sein. Hoch oben in den Wolkenkratzern und ed­len Lofts feiern die Reichen rauschende Partys, lassen sich von Kell­nerinnen bedienen, die offenbar zur Hälfte aus Titan bestehen, sau­fen im grellen Neonlicht dieser Zukunftsvision von New York City. Aber je tiefer es nach unten geht, desto ärmlicher werden die Ver­hältnisse. Fensterscheiben sind eingeschlagen, Mülltonnen bren­nen. Menschen in zerrissener Kleidung irren umher, einige bereits auf dem Weg zum Psycho. Ihre Haut ist aufgerissen, Titan ragt da­raus hervor. Suchscheinwerfer der Polizei kreisen im Halbdunkel. Die Entwickler erklären sich zwar zu großen Fans von Blade Runner, doch Night City basiert auf einem Hintergrundwerk mit 4.200 Seiten. Geschrieben hat es der US-Amerikaner Michael Alyn Pondsmith, der als Erfinder des Pen-&-Paper-Rollenspiels Cyberpunk gilt.

 

 

 

Wie wird sich das in Cyberpunk 2077 wiederspiegeln?

Die Geschichten dürfen nicht zu scharf ge­zeichnet sein. Wenn der Spieler eine Ent­scheidung trifft, darf er nie gleich erfahren, ob das gut oder schlecht war. Überhaupt passen diese Worte kaum ins Cyberpunk­Universum, weil es kein Schwarz und Weiß gibt. Siege können auch mal eine trügerische Si­cherheit geben, die schon bald bestraft wird. Ich glaube, ich kann in Sachen Charakterentwicklung ei­niges von den Autoren von CD Projekt lernen. Geralt, der Protagonist von The Witcher, fasziniert mich, weil er nicht der strahlende Held ist. Er hat eine Mission, ist aber keiner dieser »Ich sterbe gerne für mein Land«-Idioten, wie sie Holly­wood geprägt hat. Er hat Spaß an Frauen und Sex, er benutzt auch mal Leute für seine Zwecke, und seine Motive bleiben lange im Verborgenen. Meiner Meinung nach ist CD Projekt auch einer der wenigen Entwickler, die es tatsächlich verstehen, eine echte Be­ziehung darzustellen. Eine echte Beziehung besteht nicht nur aus Küsschen hier, Sex da, alle sind happy. Eine echte Beziehung be­steht auch aus Streitereien und fiesen Wor­ten, die man der Liebsten an den Kopf wirft, es anschließend bereut und sich wieder ver­söhnt. Oder auch nicht.

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